Erfahrungen mit unserem E-Auto

Hallo, ich  möchte hier in unregelmäßigen Abständen die Erfahrung mit unserem E-Auto teilen. 

Welches E-Auto soll es werden?

Da unser neues E-Auto den "alten" VW-Touran ersetzen soll, fallen aus Gründen der Größe ein Kleinwagen wie Renault ZOE, VW ID3, usw. raus.

Um auch hin und wieder einen Fahrradträger oder einen kleinen Anhänger für Grünabfälle ziehen zu können, muss das Fahrzeug auch eine Anhängerkupplung besitzen. Da fallen dann auch schon jede Menge E-Modelle raus, die erst gar keine Möglichkeit einer Anhängekupplung bieten (nicht mal zum Nachrüsten).
Ach ja, der Preis ohne Fördergelder sollte auch weit unter 50.000€ und eher maximal knapp über 40.000€ sein!

Als Reichweite bei 100% Akkuladung hatten wir uns ca. 400km für das Fahrzeug gedacht.
Das wäre für unsere Verhältnisse rechnerisch 1x die Woche an die Ladestation.
Es wird aber mindestens wohl 2-3x sein, da Akku schonend 
1. der Akku nie komplett leer gefahren werden soll / wird.
2. der Akku nur vor längeren Fahrten zu 100% aufgeladen werden soll.

zudem haben wir Dank Förderung der KFW schon eine Wallbox in der Garage installiert und können zu jeder Zeit den Akku nachladen.

Bestellt haben wir im Herbst 2021 letztendlich einen Skoda Enyaq iV 60

Lieferzeit wurde mit spätestens Juni 2022 angegeben, evtl. früher...
Wir sind gespannt, ob das so mit den aktuellen Problemen zu Chip bzw. Halbleitermangel eintrifft.

Umgang mit der Batterie

Ich habe neulich ein passenden Beispiel gehört, anhand dessen man sich gut vorstellen kann warum es für die Batterie besser ist
a) möglichst langsam zu laden
b) möglichst nicht immer zu 100%

Man stelle sich die Batterie wie ein Fußballstadion mit z.B. 100.000 Sitzplätze mit freier Platzwahl vor und als Eingang eine Drehtür, welche auch komplett geöffnet werden kann.
Die Elektronen bzw. Ladeteilchen wären dann die Zuschauer.

Schnellladung bedeutet:
Der Eingang wird komplett geöffnet und nicht als Drehtür genutzt.
Alle Zuschauer drängeln sich nun ins Stadion, weil jeder auch den besten Platz haben möchte.
Die ersten Zuschauer finden zügig einen freien Platz.
Allerdings wird einem am Eingang durch das Drängeln sehr warm und es ist stressig, wenn man von hinten durch die nachfolgenden Zuschauer geschubst und gestoßen wird (schließlich will jeder schnell den besten Platz haben und der Vordermann ist gefühlt immer langsamer als man selbst)
Bei der langsameren Ladung kann man den Eingang z.B. als Drehtür sehen, wo immer nur eine Person nach der Anderen das Stadion betritt und schön einzeln zu einem Platz geht.
Ist doch viel angenehmer…

zu 100% laden bedeutet:
Das Stadion soll komplett besetzt werden. Allerdings werden die Sitzplätze von den Zuschauern nicht der Reihe nach gefüllt sondern immer wieder Plätze frei gelassen (Niemand möchte neben einen quengelndem Kind oder einem Typen mit Schweißgeruch sitzen…)
Das heißt, die letzten 10-20% der Zuschauer müssen sich die übrig gebliebenen Plätze im großen Stadion suchen.
Das Dauert!
Auch hier werden einige Zuschauer gestresst sein; immer wieder muss man kurz aufstehen um Jemanden zu einem freien Platz in der Reihe durch zu lassen oder man rückt selber einen Platz weiter (obwohl da das besagte Kind oder Typ sitzt)
Daher wird der Akku gegen Ende der Ladung länger brauchen, um die letzten Prozent des Akkus zu füllen.
 

Hier einmal eine kleine Tabelle, wo ich den Verbrauch (Strom/Diesel) von unserem neuen Skoda und unserem vorherigen VW-Touran gegenüber gestellt habe.
Anders als bei dem VW, kann ich noch nicht 100% sagen ob der Verbrauch passt, da ich ihn aber schon höher angesetzt habe als ab Werk angegeben, sollte es schon einigermaßen passen.  

Der Skoda iV60 ist da!!!

Am 14.06.2022 haben wir unseren Skoda in Empfang nehmen können.

Seitens des Verkäufers Herr Lanwert vom Autohaus Anders in Vechta gab es insbesondere bei der Übergabe eine Einweisung zu dem MIB3 (Modulare Infotainment-Baukasten 3) in dem alles Mögliche im und am Auto eingestellt werden kann.
Es gab auch gleich den Hinweis, dass man sich bei Problemen und Fragen jederzeit melden könne und auch wohl wird, da man sehr viele Informationen auf einmal bekommt und sicher nicht alles so kurzfristig behält...
er sollte recht behalten ;)  

Wir haben uns Abends die Gebrauchsanleitung nochmal angesehen und einiges ausprobiert an Einstellungen.
Um nicht sofort bei jeder Kleinigkeit zu Fragen, haben wir uns zu diversen Sachen bzw. Unklarheiten eine Liste aufgeschrieben, welche wir dann nach der ersten Woche einmal vor Ort abgeklärt haben.

Die 6000,-€ Fördergeld der BAFA wurde innerhalb von 4 Wochen nach der Beantragung schon ausgezahlt; das ging ja mal schnell :) 

die ersten 1000km

So, unser Enyaq hat die ersten 1000km gefahren und dabei im Schnitt 15,6kWh verbraucht.
Die meisten Kilometer waren Landstraße und Stadtverkehr.
Natürlich haben wir auch eine Fahrt auf der Autobahn unternommen und konnten einmal
richtig Strom geben ;)
166km/h war dabei unsere Höchstgeschwindigkeit. Mehr ließ der Verkehr im Moment nicht zu.
Es dürfte aber auch etwa die Höchstgeschwindigkeit sein vielleicht ein paar km/h mehr...

Bislang konnten wir die MySkoda App noch nicht testen, da es damit noch Probleme mit der Verbindung zum Fahrzeug gibt.
Das ist aber bislang der einzige Wermutstropfen und soll in Kürze behoben werden.  

Seit Mitte Juni funktioniert nun die App (meistens).
In ihr kann man einiges zum Fahrzeug- und Batteriezustand erfahren bzw.aus der Ferne schalten.
Z.B. die Klimaanlage oder Sitzheizung, so dass man sich schon bei der Abfahrt in ein passend temperiertes Fahrzeug setzen kann.
Natürlich bietet die App noch einiges mehr (Anzeige Parkposition inkl. Entfernung zum Fahrzeug, ob Türen und Fenster verriegelt sind, Zustand Parklicht an/aus usw.)

bei 5000km angekommen

Mittlerweile hat unser Enyaq hat 5000km gefahren und dabei im Schnitt immer noch nur  15,6kWh verbraucht.
Längste durchgefahrenen Strecke war bislang 250km (Hannover hin und zurück). Es wäre noch genug Strom im Akku gewesen um nochmal nach Hannover zu kommen .

Die MySkoda App funktioniert nun "meistens"... (hin und wieder Verbindungsprobleme mit dem Server). Man kann aber z.B. bequem auf der App sehen, wie weit der Ladefortschritt ist, wenn das Auto geladen wird. Auch hatte ich mit der App die Route zur Fahrt nach Hannover dort eingegeben und an den Enyaq gesendet, was sehr gut funktionierte.
Wir haben nun auch einmal extern geladen, anstelle immer zu Haus an der Wallbox. Da wir auch mal die DC-Ladeoption testen wollten, haben wir dies bei Lidl im Nachbarort an der DC-Ladestation während des Einkaufs erledigt.
Innerhalb von 22 Minuten war der Akku von ca. 30% auf 80% voll :)

THG-Quote und Winterreifen... es wird langsam kälter.

Nach über vier Monaten hieß es nun heute, dass die THG-Quote vom Bundesumweltamt genehmigt ist und ausbezahlt wird.
Diese hatte ich gleich am Tag der Zulassung schon bei einer Vermittler-Firma eingereicht. (natürlich gibt es nur die zugesicherte Höhe; hätte mich gewundert, wenn es das "bis zu" geworden wäre.)
Aber damit werben wohl alle Vermittler...

Zumindest habe ich mit dem Betrag fast einen der vier Winter-Kompletträder schon bezahlt. (man sind die teuer geworden)

Der Durchschnittsverbrauch ist etwas angestiegen, da meine Frau es gerne etwas wärmer im Auto hat; liegt aber zur Zeit noch knapp unter 16 kWh/100km.
Ich werde demnächst, wenn es mal richtig kalt wird im Januar/Februar, berichten wo wir im Verbrauch landen. Gespannt bin ich jetzt schon, wie es nach einem kompletten Jahr ausschaut. 
 

Wir haben Winter und insgesamt 11500km gefahren

Hier mal ein kurzes Update:
Mittlerweile hat der Enyaq 11500km innerhalb der letzten 7 Monate gefahren.
Der Verbrauch ist durch die kalte Jahreszeit auf 20,2kWh gestiegen.
Die elektrische Heizung für Innenraum und Anwärmen des Akkus kostet leider Strom, der zum Fahren nicht mehr zur Verfügung steht...
Allerdings ist es auch ganz angenehm, wenn der Wagen zum Feierabend hin per Zeitsteuerung auf 20°C vorgeheizt ist (inkl. freier Sicht).
Zu Hause steht er ja in der Garage ;)
Bedeutet für uns lediglich, dass der Wagen mal öfter an die Wallbox kommt. 
Die geringere Reichweite im Winter macht uns aber bislang keine Probleme.

Unser Enyaq hat Jahrestag...

Nun ist unser Enyaq seit einem Jahr bei uns und hat 18996 km gefahren.
Zeit für ein kurzes Fazit:

1.
Hey, der Wagen ist nicht abgebrannt :)
(gibt gefühlt auch weniger reißerische YouTube Videos in letzter Zeit, die brennende E-Autos zeigen..., woran das wohl liegt???)

2.
wir sind nie liegengeblieben mit dem E-Auto
(weder wegen Defekt noch leerer Batterie)

3.
ein einziger Defekt (gaaaanz schwerwiegend...)
Bei der Umfeldbeleuchtung mit dem Skoda Schriftzug auf dem Boden war besagter Schriftzug nicht mehr lesbar. Der Fehler ist bei Skoda bekannt gewesen und lag an der bedruckten Folie, durch die das Licht auf den Boden scheint. Die fehlerhaften Folien wurde in beiden Außenspiegeln ersetzt. Ansonsten keinerlei Beanstandungen.

4. 
Wir standen 1x an einer defekten Ladesäule, die nicht so richtig wollte (evtl. auch nur eine Fehlbedienung von mir..?..).
War aber auch kein Problem; sind wir eben zur Nächsten weiter gefahren. 
(wie geschrieben: wir sind nirgends liegengeblieben.)